ÜBER UNS
 
Wir begreifen Neukölln als Untersuchungsraum, Schauplatz und Bühne, die wir mit unterschiedlichsten Formaten bespielen. Abseits der großen Häuser der Stadt spiegelt der Heimathafen die ihn umgebende Realität – als Reaktion auf die sich ständig verändernde Vielfalt aus Farben, Stilen, Genres, Milieus und Kulturen.

 

Unseren Anspruch als Kulturraum für alle erfüllen wir durch Formatvielfalt und Publikumsnähe. Eingebettet in die Kulturmeile Karl-Marx-Straße, umgeben von Oper, Kino und Galerien, finden Einheimische und Gäste ein Stück kulturelle Heimat, in der vieles möglich wird und neu zusammenfindet. Eine Vielfalt an Sparten. Alle sind dabei. Wir wollen die Stimmung einfangen, Kontroversen aufgreifen, Geschichten erzählen und im besten Sinn ein Ort der Unterhaltung sein.

 

Foto:Daniela Incoronato

141 Hafenbande — Wir sind die Kapitäne

Wer sich zu uns nach Neukölln aufmacht stellt schnell fest: Die Straßen werden belebter, der Ton wird rauer. Nächte in Neukölln bergen viele Versprechen: sie verheißen Abenteuer, Absturz und Gemeinschaft. Für uns ist Neukölln unsere Heimat. Die Karl-Marx-Straße unser Boulevard. Der Heimathafen unsere Spielfläche.

Foto:Annabell Sievert

Im Jahr 2009 startete ein 10-köpfiges Frauen-Kollektiv den Heimathafen Neukölln. Inzwischen sind wir zu einem bunten Haufen gewachsen und stellen ein engagiertes, kreatives, freundliches und immer wieder über sich hinaus wachsendes Team.

Foto:Annabell Sievert

Künstler*innen am Haus

Alexander Ebeert

Schauspieler

Als Schauspieler war Alexander Ebeert nach ersten Arbeiten am Theater in der Josefstadt in Wien und am Stadttheater Klagenfurt von 2000 bis 2006 fest am Düsseldorfer Schauspielhaus engagiert. Es folgte ein Festengagement am Berliner Ensemble. Seit 2013 ist Alexander Ebeert an der Volksbühne Berlin mit Sebastian Klink und am Heimathafen Neukölln mit Nicole Oder und Andreas Merz. Zuletzt als »Peter Pan« am Heimathafen Neukölln und als Feldprediger in »Mutter Courage« am Stadttheater Klagenfurt.

Foto: Evran Öztürk

Aziza A.

Deutschlands erste türkisch-deutsche Rapperin/Sängerin

Aziza’s erstes Album erschien 1997. Mittlerweile sind es drei Alben und neue Songs kommen in 2023 raus. Aziza moderierte für Funk und Fernsehen, spielte in Kino/Fernsehfilmen mit und produzierte Filmmusik. Aktuell Dj’t sie auf Events, produziert, spielt in musikalischen Theaterstücken und ist seit 2022 staatlich anerkannte Musikpädagogin. Aktuell ist sie Gastgeberin und Musikerin der GAZİNO NIGHT Show.

Foto: Klara Lübbe

Bela Brauckmann, Gunter Papperitz, Cem Arnold Süzer

Musiker, Sänger

Die Menschen wollen singen, und bei Sing dela Sing trauen sich auch die Leute, die das sonst vielleicht nur unter der Dusche oder im Auto tun. Was ursprünglich als Schnapsidee auf einer Geburtstagsparty begann, wurde eine unvergleichliche Reise, auf der Tausende von Sing dela Singers mittlerweile schon über 500 Songs internationaler Popgeschichte gesungen haben. Regelmäßig verwandeln die drei Musiker unseren Saal in eine einzige bauschige und flauschige Glückswolke – und so schwebt man dann noch einige Tage weiter durch das Leben. Achtung: Suchtgefahr!

Foto: Sinissey

Britta Steffenhagen

Schauspielerin, Moderatorin

Die Kreuzberger Urberlinerin Britta Steffenhagen ist von Anfang mit dabei im Heimathafen Neukölln und spielte in verschiedenen Produktionen mit. Sie ist die Marianne bei den Rixdorfer Perlen und moderiert bei uns die Radioeins Radio Show. Dazu spricht sie wie wild Hörbücher, Hörspiele, und Dokumentationen ein. Für den Heimathafen Neukölln würde Britta (fast) alles tun.

Foto: Jacek Pietrowski

Felix Raffel

Pianist, Filmkomponist

Felix Raffel ist studierter Pianist und Filmkomponist und seit 2010 am Haus. Seitdem begleitet er vor allem die Shows der Rixdorfer Perlen und während der Silvestertage die der Gorillas. Ansonsten schreibt er Filmmusik für Kino- und TV-Produktionen im In- und Ausland und erhielt dafür mehrere Preise. Der Heimathafen Neukölln bleibt für Felix, was er ist – seine Heimat!

Inka Löwendorf

Schauspielerin, Regisseurin

Als eine der Mitbegründerinnen des Heimathafen Neukölln ist Inka Löwendorf Teil der künstlerischen Leitung, Schauspielerin und Regisseurin. Sie studierte Schauspiel am Max-Reinhardt Seminar in Wien und war u.a. von 2007-2017 Ensemblemitglied der Volksbühne Berlin. Berühmt wurde sie bei uns in unserer Erfolgsproduktion »Die Rixdorfer Perlen« als Amüsierdame Jule.

Foto: Andi Weiland

Jochen Markett

Medientrainer, Realsatiriker

Jochen Markett organisiert und moderiert die Reporter Slams, die regelmäßig im Heimathafen Neukölln zu sehen sind. Dieser unterhaltsame Bühnenwettbewerb geht inzwischen nicht nur in ganz Deutschland, sondern auch im Ausland auf Tournee. Der weltweite Trend dahinter heißt »Live-Journalismus« – die Verbindung von Journalismus und Kultur. Der direkte Kontakt zwischen Live-Publikum und Journalist*innen trägt entscheidend dazu bei, das immer weiter schwindende Vertrauen in die Medien wiederherzustellen. Weitere Showkonzepte dazu sind in Planung.

Foto: Vivian Werk

Johanna Morsch

Sängerin, Schauspielerin

Johanna Morsch ist ein Kind der 80er, in Neukölln geboren und in Wilmersdorf aufgewachsen. Sie studierte von 2002-2007 klassischen Gesang an der UdK in Berlin und ist seit Geburtsstunde des Heimathafen Neukölln als Mieze bei den »Rixdorfer Perlen« singend und putzend tätig. Ihrem Ruf als »die Netrebko vom Hermannplatz« wird sie immer wieder gerecht – ihrer gewaltigen Stimme haben wir so einige Gänsehäute zu verdanken! Wenn sie nicht gerade im Heimathafen Neukölln auf der Bühne steht, arbeitet sie als Stimmtherapeutin.

Foto: Annabell Sievert

Julia von Schacky

Künstlerische Leitung

Als Mitbegründerin des Heimathafen Neukölln ist Julia von Schacky seit Beginn Teil der Künstlerischen Leitung. Neben der Ausstattung vieler Heimathafen-Produktionen entwickelte sie zusammen mit Inka Löwendorf die Idee der »Rixdorfer Perlen«, eine sich ständig erneuernde musikalische Kiez-Revue, die den Heimathafen Neukölln in allen Lebenslagen begleitet. Als freie Bühnenbildnerin arbeitet sie u.a. am Theater an der Ruhr, Düsseldorfer Schauspielhaus und zuletzt am Schmidtchen an der Reeperbahn in Hamburg.

Foto: Vanessa Díaz

Ken Yamamoto

Autor, Moderator, Slammer

»Als ich damals nach Neukölln zog, dachte ich mir: Genau hier will ich eine Show machen! Genau 10 Jahre später ist es soweit und ich moderiere endlich den Best of Poetry Slam mit den besten deutschsprachigen Slammer*innen auf der schönsten Bühne der Stadt. Ansonsten findet man mich überall, wo ein Stückchen Poesie in die Welt getragen wird, also auf den schäbigsten aber auch schönsten Bühnen der gesamten Republik.«

Foto: Sinan Özmen

Maike Plath

Autorin, Theaterpädagogin, Lehrerin

Während ihrer 9-jährigen Tätigkeit als Lehrerin realisierte Maike zahlreiche biografische Theater-Eigenproduktionen und entwickelt aus der Praxis mit den Jugendlichen ein partizipatives künstlerisches Konzept. Sie arbeitet als künstlerische Leiterin des Theater-Jugendclubs am Heimathafen Neukölln und leitet gemeinsam mit zwei Kolleginnen den Verein ACT e.V. Berlin.

Foto: Maizucker

Marlene von Steenvag

Burlesque-Künstlerin, Veranstalterin

Marlene von Steenvag gehört zu den bedeutendsten Vertreterinnen des Neo-Burlesque der heutigen Zeit. Hierbei handelt es sich um eine eigenständige Form des Tanzes, bei dem Künstler elegant sowie fantasievoll geprägten Inszenierungen auftreten.
Die etablierte Künstlerin bietet im Rahmen eines neuartigen Ausbildungsprogrammes ausgesuchten Schülern eine umfassende Ausbildung im Bereich Burlesque. Darüber hinaus gründete sie erfolgreich das »Berlin Burlesque Festival«, um diese Kunstform einem breiten Publikum auf hohem Niveau in Deutschland und Europa näher zu bringen.

Foto: Axel Martens

Max Goldt

Autor

Max Goldt ist seit 2012 regelmäßig mit seinen legendären Lesungen neuer und alter Texte zu Gast im Heimathafen Neukölln. Die FAZ schrieb: »Max Goldt zu hören ist doppelter Genuss, denn seine Kolumnen sind eigentlich ›Lyrics‹, die des Interpreten bedürfen.«

Foto: Luca Abbiento

Michael Ruf

Autor, Regisseur

Michael Ruf ist Autor und Regisseur der dokumentarischen Theaterstücke Asyl-Monologe (2011), Asyl-Dialoge (2015), NSU-Monologe (2016) und Mittelmeer-Monologe (2019), und seit 2013 regelmäßiger Gast im Heimathafen Neukölln. Er ist Leiter von Wort und Herzschlag und spielt in seiner Freizeit leidenschaftlich gerne Boule.

Foto: Joachim Gern

Mina Özlem Sağdıç

Schauspielerin

Sie spielte in verschiedenen Kino- und Fernsehfilmen sowohl in Deutschland als auch in der Türkei. Unter anderem in der Serie »Danni Lowinski«, im Film »Schwimmen lernen« unter der Regie von Hansjörg Thurn, im Kinofilm »Die Erbin« von Ayşe Polat und dem Kinofilm »Haus ohne Dach« von Sollen Yusuf. Am Heimathafen Neukölln spielte sie bereits in den Produktionen »Gazino Berlin« und »Zuhause« mit. Mina Özlem lebt und arbeitet in Berlin und Istanbul.

Foto: Daniela Incoronato

Morris Perry

Entertainer, Tänzer, Choreograph

Morris Perry, geboren in Detroit, Michigan, ist seit über 40 Jahren in der Entertainment-Industrie als Performer, Lehrer, Choreograph und Regisseur tätig. Er ist Vorstandsmitglied des Vereins, Spotlight Talent e.V. und CEO von Fujiama Productions e.K. Seit 2011 begeistert er mit jungen Talenten aus dem Kiez in seiner Urban Music and Dance Show »FUJIAMA«.

Foto: Hanna Mattes

Réka Kincses

Regisseurin

1972 geboren und zur Schule gegangen in Rumänien unter Ceausescu. Studium der Literatur in Cluj und in Budapest. Danach reiste Réka Kincses zunächst mit einem Zirkus durch Europa und legte im Jahr 1999 die deutsche Heilpraktikerprüfung ab. Direkt danach studierte sie Filmregie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Seitdem schreibt und inszeniert sie Filme- und Theaterstücke in Rumänien, Budapest und Berlin. Für den Heimathafen Neukölln ist »Furios!« bereits ihre vierte Produktion nach »Romo Sapiens« , »Zuhause« und »Madre®«.

Foto: Max Hartmann

Siegfried & Joy

The new superstars of magic!

Die beiden haben die Magie von Neukölln eingefangen und auf die Bühne gebracht. Wer Siegfried & Joy einmal zusammen erlebt hat, der glaubt definitiv an Magie – an die Magie funkelnder Unterhaltung. Die Zauberer beweisen: Hier sind längst nicht mehr zwei charmante Zauberlehrlinge am Werk, sondern echte Meister ihres Fachs, welches sie immer wieder auf den Kopf stellen, um stets neue Funken zu schlagen. Sie bringen regelmäßig Glitzer und Glamour in den Saal des Heimathafen Neukölln.

Foto: Apollonia Bitzan

Sophia Maria Keßen

Performancekünstlerin

In ihren Arbeiten involviert sie Karaoke, Zufall, Drinks und Dilettantismus als ernstzunehmende künstlerische Mittel und arbeitet dabei szenisch, interaktiv und installativ. Sophia arbeitet in verschiedenen Variationen u.a. mit dem Regiekollekitv Turbo Pascal, dem Performance Duo Kimberly Kaviar, der Choreografin Simone Gisela Weber, der Dramaturgin Felicitas Arnold zusammen und gründete 2021 zusammen mit Josef Panda das Performanceduo DOPPELSPITZE. Am Heimathafen Neukölln brachte sie die erste Neuköllner Story-Karaoke-Bar auf die Sommerbühne.

Foto: Marvin Ruppert

Tilman Birr

Musiker, Autor

Tilman Birr kam durch den Poetry Slam zum Heimathafen Neukölln. Von 2009 bis 2018 hat er hier den »Saalslam« veranstaltet und moderiert, und hatte irgendwann die Idee, das gleiche mit Musik zu machen: seit 2014 organisiert er den »Songslam« zusammen mit seinem Kollegen Paul Bokowski. Aber eigentlich ist er Kabarettist, Musiker, schreibt Bücher und geht nach den Veranstaltungen am liebsten in den »Löwen« in der Richardstraße.

Foto: Robert Sokol

Turgay Ayaydınlı

Musiker

Turgay Ayaydınlı ist Saxophonist, Produzent, Komponist und Arrangeur. Seine musikalische Aus- und Weiterbildung verdankt er Ismet Nedim Saatci, Nuri Karademirli, Mack Goldsbury und Muhittin Paydas. Als Music-Consulter und Mitbegründer von Kokona Music Production ist Turgay Ayaydınlı für Aziza A., Orientation, Shan Rahimkhan sowie Siri Svegler »Their Wine« tätig gewesen. Turgay Ayaydınlı kuratiert seit 1999 das Straßenfest Karneval der Kulturen in Berlin. Am Heimathafen Neukölln begeistert er auf der Bühne in der von ihm mit produzierten GAZİNO NIGHT Show.

Foto: Verena Eidel

Wera Herzberg

Schauspielerin, Regisseurin

Jahrgang 1948, drei Kinder. Abitur und Studium in Berlin. Arbeiten an verschiedenen Theatern als Schauspielerin und Regisseurin. Dozentin für Schauspiel und Regie an Schauspielschulen in Berlin, Potsdam und Hannover. »Furios!« ist nach »Madre®« die zweite Arbeit am Heimathafen Neukölln.

Der Anfang von allem — bis Jetzt

Bild 1 Haupteingang in den Saalbau Neukölln vor der Renovierung 1980iger Jahre

Bild 2 Kunstamt und Saalbau Neukölln in der Karl-Marx-Straße, 1980er-Jahre

Bild 3 Eingang zum Saalbau Neukölln in der Karl-Marx-Straße, 1954

1875 – Der böhmisch-stämmige Gastwirt Ludwig Niesigk lässt den heutigen Heimathafen Neukölln – den NIESIGK’SCHEN SALON – in der Gemeinde Rixdorf mit Wirtshaus, Salon und Ballsaal bauen.

1899 – Rixdorf hat inzwischen 80.000 Einwohner. Carl Göpler übernimmt das Haus und erweitert es mit Kegelbahn, Gaststube, Vereinsräumen und ganz wichtig: Damen- und Herren WCs.

1905 – Im umbenannten GÖPLER’S SALON eröffnet das NEUE STADTTHEATER, das aus Berufsschauspielern besteht. Einmal die Woche werden dort Klassiker aufgeführt.

1909 – Das RIXDORFER THEATER präsentiert ein breiteres Spektrum von Possen bis Tragödien.

1912 – Rixdorf (mit seinen 250.000 Einwohnern eine der größten Städte Deutschlands) wird mit kaiserlicher Erlaubnis in Neukölln umbenannt. Am 27.1.1912 findet im Haus anlässlich der Umbenennung ein Festmahl statt.

1915 – Der Saal wird zum Kino – die NEUKÖLLNER THEATER-LICHTSPIELE.

1928 – Umgestaltung des Vorderbaus im Stil der NEUEN SACHLICHKEIT.

1931 – Das Theater kehrt zurück – mit Gastspielen, Operetten und Singspielen.

1941 – Das Gebäude reiht sich in die Tatorte der Verbrechen des Nazi-Regimes ein – hier fand die Ausweidung jüdischen Eigentums nach der Deportation seiner Besitzer in die Hölle der Konzentrationslager statt.

1946 – Nutzung des Saals als EXCELSIOR-KINO

1955 – Umbauarbeiten und Nutzung als SAALBAU – Sprech-/Musikbühne, Konzertsaal, Versammlungs- und Filmvorführungsraum.

1962 – Durch die Berliner Mauer gerät der SAALBAU ins kulturelle Abseits. Neukölln ist ein cityferner Bezirk.

1963 – Im Gebäude wird eine Passierschein-Stelle eingerichtet, die Verwandtenbesuche seit dem Mauerbau möglich macht.

1968 – Das Gebäude wird aufgrund baulicher Mängel polizeilich gesperrt. Das Haus steht leer und verfällt.

1986 – Das Abgeordnetenhaus beschließt die Renovierung.

1990 – Nach mehr als 20-jährigem Dornröschenschlaf wird das Gebäude feierlich an das Kulturamt übergeben. Es soll an die reiche kulturelle Geschichte des Ortes anknüpfen. Der Begriff der »Neuköllner Mischung« steht für eine Programmvielfalt, die den sehr unterschiedlichen Interessen des Kiezes entgegenkommt.

2009 – Das frauenreiche Team des HEIMATHAFEN NEUKÖLLN übernimmt das Gebäude. Im Pachtvertrag einigt man sich darauf ein »niedrig schwelliges Kulturangebot für den Bezirk und ganz Berlin zu schaffen.«