Gastspiel vom Deutschen Staatstheater Temeswar. Regie: Carmen Lidia Vidu
Während die offizielle Propaganda vor den »Abgründen« der freien Welt warnte, fand in Rumänien der vermutlich größte Menschenhandel des 20. Jahrhunderts statt. »Menschen. Zu verkaufen« zeigt auf, wie das kommunistische Rumänien seine deutsche Minderheit – insbesondere in den Jahren von 1969 bis 1989 – der Bundesrepublik Deutschland verkaufte. Die Rumäniendeutschen versuchten der Diktatur und einem Leben in Armut zu entkommen, sie träumten wie alle Bürger des Landes vom Leben in einem freien und ihnen freundlich gesinnten Staat. Die Aufführung schildert das Drama eines Exodus.
Carmen Lidia Vidu (Regie): »Kann man einen Menschen wirklich retten, wenn man ihn wie eine Ware behandelt? Wie gehen wir mit der Geschichte um? Kann man mit einem Diktator verhandeln oder nicht? Dies sind die Fragen des Theaterstückes. Nach vielen Recherchen habe ich meine Aufführung Menschen. Zu verkaufen genannt, weil es ein Titel ist, bei dem man sich fragt: Was ist dein Preis, wie viel Geld zahlst du für dein Leben?«
Dieses Projekt wird vom Rumänischen Kulturinstitut im Rahmen des CANTEMIR-Programms kofinanziert, einem Finanzierungsprogramm für kulturelle Projekte im internationalen Umfeld. Das Rumänische Kulturinstitut ist nicht verantwortlich für den Inhalt des Projekts oder die Verwendung der Projektergebnisse. Hierfür ist ausschließlich der Finanzierungsempfänger verantwortlich.
Besetzung: Ioana Iacob, Oana Vidoni, Daniela Török, Alexandru Mihăescu, Harald Weisz, Robert Bogdanov-Schein
Videoauftritt: Heinz Günther Hüsch, Stelian Octavian Andronic, Johann Schaas, Germina
Nagâț, Mădălin Hodor, Hanni Hüsch, Cornel Hüsch
Spielleitung: Carmen Lidia Vidu (a. G.)
Multimedia: Cristina Baciu (a. G.)
Kostüme und Bühnenassistenz: Ioana Popescu
Dramaturgie: Rudolf Herbert
Live-Kamera und Musik: Ovidiu Zimcea
Illustrationen: Gabriela Schinderman (a.G.)
Regieassistenz: Richard Hladik
Maske: Bojita Ilici
Inspizient: Adrian Georgescu
Eine Veranstaltung der Saalbau Neukölln Kultur & Veranstaltungs GmbH in Kooperation mit dem Rumänischen Kulturinstitut Berlin und dem Deutschen Staatstheater Temeswar.
Dauer: ca. 1,5h (ohne Pause) + 30min Publikumsgespräch / Auf Deutsch
Bestuhlt (Saal) / Freie Platzwahl / Ticketinformationen
»Das Gefühl des Verschwindens«
»Auffallend an den Zeugnissen ist das Gefühl des Verschwindens von Menschen, die von einem Tag auf den anderen nicht mehr in ihren Schulklassen, an ihren Arbeitsplätzen, in den Wohnungen nebenan, im Dorf einfach nicht mehr da sind - das Gefühl, dass sie völlig verschwunden sind, ohne jede Erklärung.«
Daniela Șilindean (Orizont Magazin)
»Welches identitätsstiftendes Vermächtnis hinterlassen wir den künftigen Generationen?«
»Der Wert der Aufführung liegt auch in den Fragen, die sie indirekt für die Zeitgenossen aufwirft: Welchen Wert hat die Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft, wie ist das Verhältnis zwischen Gruppen- und Einzelschicksal, welches identitätsstiftendes Vermächtnis hinterlassen wir den künftigen Generationen. Und nicht zuletzt, welches unsere kollektive Verantwortung ist, die Wahrheit über unsere eigene Geschichte herauszufinden.«
Oana Cristea
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