Foto: Benjamin Jenak (Veto Magazin)

DIE MITTELMEER-MONOLOGE

Von Menschen, die den riskanten Weg übers Mittelmeer auf sich nehmen, in der Hoffnung, in Europa Sicherheit zu finden.

Übertitel in arabisch, englisch und französisch

Die Mittelmeer-Monologe sind dokumentarisches Theater. Autor Michael Ruf (Wort und Herzschlag) führt Interviews, die mehrere Stunde, teils mehrerer Tage dauern. Diese Interviews werden dann lediglich gekürzt und verdichtet. Es wird dabei nichts hinzu erfunden und die sprachliche Ausdrucksweise wird beibehalten. Wortgetreues, wortwörtliches Theater. Inspiriert durch diese Interviews schrieb Michael Ruf auch Songtexte, die in Zusammenarbeit mit Komponist*innen musikalisch umgesetzt wurden. So entstanden »Tons of Water« (Komposition: Marlène Colle), »We fall into silence« (Komposition: Torsten Knoll) und »The Memories always return« (Komposition: Peer Kleinschmidt). Seit Dezember 2021 sind diese Lieder fester Bestandteil der Mittelmeer-Monologe.

Die Mittelmeer-Monologe erzählen von Menschen, die den riskanten Weg über das Mittelmeer auf sich nehmen, in der Hoffnung, in Europa in Sicherheit leben zu können – von libyschen Küstenwachen, italienischen Seenotrettungsstellen und deutschen Behörden, die dies verhindern und von Aktivist*innen, die dem Sterben auf dem Mittelmeer etwas entgegen setzen. Diese Aktivist*innen überzeugen als Ehrenamtliche beim Alarmphone die Küstenwachen davon, Menschen in Seenot zu retten oder lernen auf der Seawatch, Menschen vor dem Ertrinken zu bewahren – kurzum sie tun das eigentlich Selbstverständlichste, was aber im Jahr 2022 alles andere als selbstverständlich ist: menschliches Leben zu retten!

Es ist, als ob die Schauspieler*innen die Menschen im Publikum direkt ansprechen, ihnen die Hand reichen und sie reinziehen in eine Welt, die die Zuschauer*innen von nun an nicht mehr kalt lassen wird: verwickelt, verschlungen, verbunden und vernetzt mit den Protagonist*innen der Mittelmeer-Monologe folgt das Publikum gespannt den Wegen der erzählten Geschichten. Wenn die Schauspieler*innen flüstern, schweigen, behutsam ein Wort in den Raum werfen, dann und wann lauter werden, fordernd oder wütend die Stimme anheben, einmal sogar beinah schreien, dann dringen die Töne nicht abstrakt zu den Zuschauer*innen, dann wird das Publikum ganz direkt und in all ihrer Körperlichkeit von dem Gesagten getroffen und berührt. Wenn die Schauspielerin das Publikum anschaut, dann wird dieses in das Geschehen einbezogen, von dem es weiß und glaubt, dass es so in Wirklichkeit stattgefunden hat.

 

Jeweils im Anschluss Publikumsgespräche mit Aktivist*innen

 

 

Dokumentarisches TheaterSeenotrettung
Besetzung

Buch und Regie: Michael Ruf

Schauspiel (wechselnd):
Meri Koivisto
Sara Hiruth-Zoude / Gina Hudson
Valentin Bartzsch / Goga Gürer / Dennis Pörtner
Patrick Khatami / Ibrahim Benedikt / Aydin Isik / Majid Bakhtiari

Piano (wechselnd):
Peer Kleinschmidt / Ilona Perger

Cello (wechselnd):
Isabelle Klemt / Malaika Maria Möller

Gesang (wechselnd):
Marlène Colle / Franziska Kemna / Masengu Kanyinda

Veranstalter

Eine Kooperation der Saalbau Neukölln Kultur & Veranstaltungs GmbH mit Wort und Herzschlag

Regulär: 20,00 €
Ermäßigt: 14,50 €
Mit Berlin-Pass (Abendkasse): 3,00 €
Für Geflüchtete (Abendkasse): 0,00 €

Dauer: 105min (ohne Pause) / Übertitel in arabisch, englisch und französisch

Bestuhlt (Studio) / Freie Platzwahl / Nicht barrierefrei / Ticketinformationen

»Sie widersetzen sich der Entmenschlichung der Tragödie «

»Die Monologe berühren, schaffen Nähe, machen wütend und benennen Wege, um sich persönlich zu engagieren. (...) Sie widersetzen sich der Entmenschlichung der Tragödie. (...) Im Mittelpunkt stellen sie die Geschichten der Betroffenen.«

Gloria Reményi (taz)
»Von traumatischen Erlebnissen, die in ihren Träumen wiederkehren«

»In Michael Rufs „Mittelmeer-Monologen“ verwandeln sich die abstrakten Zahlen über Flüchtende in erschütternde Einzelschicksale.Wirkmächtig ist, was Naomie, Joe, Selma und Yassin erzählen. Von Menschen, die vor ihren Augen lautlos ertrinken. Von traumatischen Erlebnissen, die in ihren Träumen wiederkehren. Von der Angst vor fatalen Entscheidungen.«

Elena Philipp (Berliner Morgenpost)

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