Vidina Popov: Ich bin Bulgare?!
Vidina Popov verarbeitet in ihrem Solo-Abend ICH BIN BULGARE?! , geprägt vom Aufwachsen zwischen zwei Welten, Fragen rund um kulturelle Identität, Vorurteile und Neuanfänge – mit Humor, Slapstick und Musik, die Klischees dekonstruieren und ein universelles, mitreißendes Erlebnis schaffen, das alle berührt. Foto: Mathias Bothor
”Ajde hoppa!
Zwischen zwei Welten aufzuwachsen, habe sie schon als Kind stark geprägt, erzählt Vidina Popov. Und so sei während des Studiums an der Schauspielschule die Idee entstanden, oder vielmehr, sie sucht nach dem richtigen Wort: vielmehr eigentlich: der Drang darüber einen Abend zu machen. Es geht bei ihrem ersten Solo-Abend ICH BIN BULGARE?! um Fragen wie:
Was heißt es mit „anderen Wurzeln“ aufwachsen?
Wie schauen Menschen auf Menschen, die eine andere Kultur haben?
Was heißt es woanders ganz neu anzufangen?
Und wie sehr sind Menschen von ihren eigenen Vorurteilen beeinflusst?
Aber Vidina schafft es diese Fragen zu behandeln, ohne dass es in irgendeiner Form belehrend wirkt oder Betroffenheit einfordert: Er ist virtuos, voller Slapstick, gnadenlos mit allen Seiten und Beteiligten und dadurch ein totales Aufeinanderprallen von Vorurteilen, Erwartungen, Einstellungen. Niemand geht leer aus, die Musik befeuert alles und jede/n und macht den Abend zu einer rasanten Identitäts-Achterbahnfahrt.
Der Abend macht was mit jedem, egal ob man Balkanbezug hat oder nicht. Vidina Popv erklärt: „Bulgarien steht hier exemplarisch – die Mechanismen, wie wir Menschen uns verhalten, sind universell.“
Dabei sei es ihr wichtig gewesen, bewusst Klischees aufzuzeigen und zu dekonstruieren und dabei die große Bandbreite dieses Themas auch musikalisch erlebbar zu machen.
Dieser Abend ist für alle. Und lädt uns ein endlich den weltbesten Schnaps zu probieren: Bulgarischen Rakia. Ajde hoppa!
Und so lacht man zusammen und weint zusammen – und will dann am Ende nur noch eins: Nach Bulgarien.