Die individualistische Architektin Nora mit latent ungesundem Hang zur Selbstbespiegelung trifft auf den real existierenden Arbeiter- und Veteranenchor Neukölln.
Ein kritisch-musikalischer Heimatabend
Entschuldigung, ist das hier der Adriastrand, ein teutonischer Wald oder handelt es sich doch wieder nur um ein Architekturbüro in Berlin? Die junge Nora hat vergessen, was ein Ort ist! Zum Glück entdeckt sie im Studio des Heimathafens den Arbeiter- und Veteranenchor Neukölln – vielleicht können die gut gelaunten Seniorinnen ihr weiterhelfen?
Wer sich immer nur um sich selbst dreht, kriegt irgendwann ein flaues Gefühl im Magen und kotzt am Ende auf die Baustelle. Diese leidvolle Erfahrung muss auch die Architektin Nora machen. Dabei hatte sich viel vorgenommen: Eine Heimat wollte sie den Leuten bauen, keinen Streuselkuchen! Es ist nämlich nicht so, dass sie überhaupt keine Lust hätte, sich irgendwann, eines Tages, vielleicht mal, irgendwo zuhause zu fühlen. Aber was bedeutet das: zurückkommen? Bei all den Sukkulenten vor Waschbeton kann man sich ja nicht mal sicher sein, ob das hier Berlin oder Bibione ist!
Diese fiktive Nora – eine individualistische Architektin mit latent ungesundem Hang zur Selbstbespiegelung – trifft in La Deutsche Vita auf den real existierenden Arbeiter- und Veteranenchor Neukölln. Da stehen plötzlich echte Menschen auf der Bühne: Frauen, die ein politisches Leben hinter sich haben, in Gewerkschaften, in der SPD und der sozialistischen Einheitspartei Westberlin – ja: Westberlin – gekämpft haben. Sie singen von Solidarität. Von Heimat. Von Arbeit. Und Zukunft. Also von allem, was so einem Millennial einen gehörigen Schreck einjagen kann. Es ist eine Begegnung von Text und Gesang, von sozialistischer Utopie und Neoliberalismus, Kollektiv und Individuum, Nostalgie und Zukunftsangst, irgendwo zwischen Lichtenberg und Lido di Jesolo.
Hinweis: Zur Vorstellung am 27. Februar wird es um 19:00 Uhr eine Einführung von Theaterscoutings Berlin geben. Es ist keine Anmeldung nötig.
Mit freundlicher Unterstützung von:
Text & Regie: Hannah Schopf
Ausstattung: Hannah Wolf
Regieassistenz & dramaturgische Beratung: Stella Nikisch
Künstl. Mitarbeit Ausstattung: Lucia Gauchat-Schulte
Produktionsleitung: Katarina Dacić
Besetzung:
Nora Decker
Johannes Buchmann
Arbeiter- und Veteranenchor Neukölln mit Diana Kurtev (Klavier)
Hannah Schopf
Dauer: 80min / keine Pause
Bestuhlt / Freie Platzwahl (Studio) Ticketinformationen
»Ein großartiger Abend«
»Damit geht im Bühnenbild […], das wie ein Eisgebirge aussieht, ein toller Resonanzraum auf für Fragen nach verbliebenen Utopien. Einmal erklingt vom Band »All My Friends Are Rich« von Upsahl, wozu die Choristinnen sonnenbebrillt tanzen. Was für ein Bild. Ein großartiger Abend.«
Patrick Wildermann (Tagesspiegel)
»Im Spannungsfeld zwischen Jung und Alt, Vergangenheit und Zukunft«
»Im Spannungsfeld zwischen Jung und Alt, Vergangenheit und Zukunft ergänzen sich Schauspieler und Laienchor mit viel Humor. Nachdem man zusammen einige Hürden genommen hat, finden die Millenials und die Choristinnen schließlich zusammen. Und zeigen, dass Heimat nicht unbedingt ein Ort sein muss.«
Ulrike Borowczyk (Berliner Morgenpost)
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