auf der Sommerbühne des Heimathafen Neukölln
Wir vom Heimathafen Neukölln planen für den Sommer ein Talk-Format, bei dem wir lokale Akteur*innen aus Zivilgesellschaft und Politik zusammenbringen. Wir wollen mit dem Kiez ins Gespräch kommen und verschiedenen Perspektiven auf kontroverse Debatten ein Forum bieten. Wichtig ist uns dabei auch, mögliche Szenarien zu diskutieren mit Fokus auf alternative Nutzungsideen bzw. Visionen.
In der ersten KiezDebatte am 22. Juni 2021 debattieren unsere Gäste über Sinn und Unsinn des A100-Ausbaus – und mögliche Alternativen. An der Diskussion teilnehmen werden:
Bernd Kalweit spricht für das Aktionsbündnis A100 stoppen!. Das Bündnis ist ein Netzwerk aus Berliner Initiativen und Aktiven, die sich für eine nachhaltige, menschengerechte und ökologische Stadtentwicklung und Verkehrspolitik einsetzen. Wichtiges Ziel ist, die Verlängerung der Berliner Stadtautobahn A100 zu verhindern. In der Vergangenheit hat das Bündnis durch Aktionen wie Fahrraddemos und Blockaden auf sein Anliegen aufmerksam gemacht.
Burkhard Horn ist Stadt- und Verkehrsplaner. Er war zunächst in den Stadtverwaltungen von Kassel und Göttingen tätig, bevor er nach Berlin in die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung wechselte. 2014 bis 2017 leitete er die Abteilung Verkehr. Heute ist Horn freiberuflich tätig und unterstützt auf unterschiedlichen Ebenen Transformationsprozesse im Sinne der urbanen Mobilitäts- und Verkehrswende.
Moderiert wird die Debatte von Ken Yamamoto.
Es geht um sieben Kilometer Asphalt durch Berlin. Nicht besonders lang und trotzdem kostspielig: Die A100 ist inzwischen die teuerste Autobahn Deutschlands. Und hochumstritten. Der Bund will das Projekt durchsetzen, obwohl viele Experten den Bau neuer Autobahnkilometer eher kritisch sehen. Es geht um den 16. Abschnitt, der vom Autobahndreieck Neukölln zum Treptower Park verläuft (geschätzte Kosten laut Spiegel: bis zu 700 Millionen Euro). Und um den 17. Abschnitt, der über die Spree und dann in einen Tunnel Richtung Friedrichshain / Lichtenberg führen soll (dieser Bau könnte mit einer Milliarde Euro sogar noch teurer werden).
Nicht nur die hohen Kosten sind ein Thema. Während Klimawandel und Verkehrswende die Themen unserer Zeit sind, stellt sich die Frage, wie zeitgemäß ein solcher Betonkoloss mitten im Berliner Zentrum wäre. Nachhaltig ist diese Verkehrspolitik sicher nicht. Der Widerstand ist – wenig überraschend – groß: An Pfingsten demonstrierten Tausende Berliner*innen gegen den Weiterbau. »Seit Jahrzehnten hinkt der Verkehrssektor beim Klimaschutz hinterher. Statt klimaschädliche CO2-Emissionen zu senken, wird munter an den nächsten Kilometern Autobahn gebaut« (Frank Masurat, vom ADFC).
Auch aus dem Senat wird Kritik laut. Grüne und die Linkspartei sind gegen den Weiterbau und möchten den 17. Bauabschnitt verhindern. Die Landesvorsitzende der Linken, Katina Schubert, forderte den sofortigen Baustopp und eine Vollendung als Stadtstraße mit Radschnellweg. Bettina Jarasch (Berliner Spitzenkandidatin der Grünen) möchte statt über Weiterbau »über den Rückbau der A100 (…) reden«. Bei der SPD ist man sich nicht einig, könnte sich aber eine Bürgerbefragung vorstellen.
Wie aber könnte eine nachhaltige Verkehrspolitik und die städtische Mobilität der Zukunft aussehen? Und was tun mit den bisher vollendeten Maßnahmen, sollte der Weiterbau wirklich gestoppt werden? Wie sähen alternative Nutzungsszenarien aus? Denn während die Entscheidung über den 17. Bauabschnitt höchstwahrscheinlich im Herbst mit den Wahlen in Berlin und im Bund fallen wird, ist der 16. Bauabschnitt bis zur Spree bereits weit fortgeschritten.
Vorsicht ist weiterhin geboten!
Um eine Ausbreitung des Corona-Virus zu verhindern und eure Gesundheit und die unserer Mitarbeiter*innen zu schützen, finden alle unsere Vorstellungen unter strenger Einhaltung der Hygiene-Schutzmaßnahmen statt. Getränke bekommt ihr an unserer Bar im Hof.
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