Foto: Gloria Endres de Oliveira

STELLA SOMMER

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Soll doch erst mal jemand beweisen, dass unsere angebliche Welt die echte ist. Und dass das folkmystische Universum, das Stella Sommer als windverwehte Expeditionsleiterin in ihrer Musik bereist und beschreibt, nur auf Platten existiert. Eine Schemenwelt, durch die transparenthäutige Wesen schleichen und wo sich Winterköniginnen an der Kälte wärmen. Stella Sommer geht vor einem her in dieses Möglichkeitsreich. Sie singt vom Nebligen und Verschwommenen und stellt dann mit einer einzigen, fast grausam präzisen Zeile wieder scharf, wie in »A Matter of Days«, in dem sie das Elend der Menschheit in zwei Zeilen auf den Punkt bringt: »There’s a hole in the world we’ve all climbed through / Raw, naked, badadvised«.

Nach vier Alben mit ihrer Band Die Heiterkeit und zwei Soloplatten übertrumpft sich Stella Sommer mit ihren 24 neuen Songs auf »Silence Wore a Silver Coat« nun selbst. So hoffnungslos schöne und attitüdelos stolze Popmusik schreibt sonst niemand in diesem Land. Wir hören einmal mehr eine große Songschreiberin und Arrangeurin, die ihre Kunst mit leichter Hand beherrscht, und damit ein gänzlich unangestrengtes, kalkülfreies Meisterwerk schafft. Zum ersten Mal hat Sommer ihr Album mit der ihr eigenen beiläufigen Souveränität auch selbst aufgenommen und produziert.

Sanft, aber unerbittlich verweigert sich Sommer auf »Silence Wore a Silver Coat« allem, was plausibel ist: Erzählerisch, wenn ihre lyrics eher Bilder malen als Sätze reihen – »I tried to paint sadness again / But sadness won’t sit still«, heißt es einmal.

stellasommer.com

KonzertFolkSinger/SongwriterSaal
Veranstalter
Regulär: 23,50 € (zzgl. VVK-Gebühren)

Bestuhlt (Saal) / Freie Platzwahl

Kein Kartenverkauf über den Heimathafen Neukölln

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